Meditation in Bewegung
Ist Deine Yogapraxis einfach eine Verlängerung Deines Fitness-Programms?
Unsere Yogapraxis kann sehr meditativ sein und helfen, alles wieder in den Fluss zu bringen, Harmonie und Gleichgewicht in Körper, Seele und Geist zu bringen. Die Yogapraxis kann eine Meditation in Bewegung werden, wenn wir auch hier beginnen, zu beobachten, was passiert. Wenn wir beobachten, welche Gedanken aufkommen, welche Körperempfindungen wir haben, welche Gefühle durchfließen, während wir uns unserer Praxis widmen. Gerade in der Yogapraxis ist es wichtig, dass man nicht dem Egoverstand folgt und sich in Haltungen zwingt, die für den eigenen Körper und die eigenen Tagesform gerade nicht geeignet sind. Natürlich kann man liebevoll und bewusst mit den eigenen Grenzen spielen und wenn der Atem zu stocken anfängt, erstmal die innere Haltung, die Perspektive verändern, nochmal tief atmen und dann sehen, ob man die äußere Haltung verändern sollte, um sie dem gegenwärtigen Moment anzupassen. Ich sehe leider vermehrt gerade in der Yogapraxis das offene Ego oder das verzerrte definierte Ego im Spiel. Dadurch wird die Yogapraxis zu einem Spielfeld, indem sich mit anderen vergleicht (wie kann ein Vergleich nützlich sein, wenn doch jeder einzigartig ist?), indem man sich beweisen muss (das allübliche höher, schneller, weiter, besser bis man sich eine Verletzung zugezogen hat), einem Feld der Rivalität (jeder Mensch ist einzigartig und die Menschen, die mit Deiner Art resonieren, sind Deine Menschen, die, die es nicht tun, sind einfach auf einer anderen Fraktallinie zuhause). All dies sind Themen, die in der Yogapraxis nichts verloren haben, außer natürlich sie kommen hoch, um sich alter Muster und Dekonditionierung bewusst zu werden. Dein Körper ist Dein Tempel und einen Tempel darf man ehren und wertschätzen. Yoga ist eine Praxis, die uns wieder in den natürlichen Fluss zurückführen kann, weil es darum geht, alle Energien in unseren Körpern wieder zum fließen zu bringen.
Yoga ist eine Erfahrungswissenschaft, ein Selbst-Studium, es kann viel Heilung und Bewusstheit bringen, oder eben alte Tendenzen verstärken und bekräftigen. Wird die Yogapraxis zur Selbst-Verbesserung genutzt, schwingt immer der Egoverstand mit. Die eigene Yogapraxis zur Meditation werden zu lassen, erlaubt es einem Freude an Verspannung, an Flexibilität, an Zittern, und an Kraft zu haben, denn alles wird einfach ein Teil der Erfahrung, ein Teil der eigenen Lebenserfahrung.
Ist Deine Yogapraxis eine Meditation?
Bildquelle mit Dank an Awan Yasser via unsplash.com